Reisevorbereitung

Da wir prinzipiell lediglich die Teilnahme an dem Kurs in Baro vermitteln und nicht als Reiseveranstalter im rechtlichen Sinn agieren, werden wir  zwar bei der Reisevorbereitung, wie zum Beispiel Flugbuchung, Einreiseerlaubnis usw. behilflich sein. Diese Vorbereitungen bleiben aber grundsätzlich in deiner eigenen Verantwortung.

Formalien und Finanzen

Der Preis für den 3-wöchigen Workshop beträgt 1.060,– Euro.

Darin ist enthalten:
• Unterkunft und Vollpension
• Trommelunterricht und Leihtrommeln
• Transport zwischen Flughafen und Baro
• Benzinkosten der Ausflüge

Deine Ausgaben setzen sich somit aus dem Preis für den Workshop, dem Preis für den Flug, Kosten während der Vorbereitung (Visum etc.) und Ausgaben in Baro selbst zusammen.

Um mitreisen zu können, brauchst Du noch folgendes:
• eine Anmeldung über uns
• Visum
• Gültige Gelbfieberimpfung
• Flug

Die Anmeldung ist dann verbindlich, wenn Du 423,– Euro als Anzahlung überwiesen hast. Bei Absagen bis zu 3 Monaten vorher behalten wir 123,– Euro als Bearbeitungsgebühr ein. Wenn Du bis zu 6 Wochen vor Abflug absagst, dann müssen wir die Anzahlung einbehalten und innerhalb der letzten 2 Wochen sind 90 % des Workshoppreises zu bezahlen (oder Du stellst eine(n) ErsatzteilnehmerIn). Wir empfehlen den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung.

Die Gruppengröße ist auf 12 Personen beschränkt, deshalb empfehlen wir Dir,
rechtzeitig Kontakt zu uns aufzunehmen.

Das Visum stellt für uns Europäer die Botschaft der Republik Guinea aus. Das geht zügig und problemlos. Wir informieren Dich ganz genau über die einzelnen notwendigen Schritte und unterstützen dich bei der Antragsstellung. Die Gelbfieberimpfung ist Pflicht – ganz pauschal für alle Menschen, die nach Guinea einreisen. Gelbfieber gibt es in Guinea nicht; die Republik will sich dadurch vor dem Einschleppen dieser Infektionskrankheit schützen. Die Impfung darf nicht jeder Arzt vornehmen, doch das örtliche Gesundheitsamt weiß Bescheid, wo es sie gibt. Diese Impfung hält 10 Jahre und sollte spätestens 2 Wochen vor Reisebeginn erfolgen.

 

Ausrüstung, Kleidung, Medikamente
und Deine persönlichen Utensilien gehören ins Gepäck. Und eine Taschenlampe …

Wenn es dann an das Packen geht, solltest Du folgende Aspekte bedenken:

Baro ist – während der Trockenzeit und am Anfang der Regenzeit – relativ arm an Moskitos. Trotzdem gibt es sie und damit auch die Gefahr einer Malariainfektion. Bitte informiere Dich beim Gesundheitsamt oder Tropeninstitut. Das Moskito-Netz kannst Du allerdings zuhause lassen, das gehört zur Ausstattung der Unterkünfte. Medikamente sind natürlich sehr individuell. Was Sinn macht, ist eine auf eure Bedürfnisse abgestimmte Reiseapotheke (Pflaster, Wundtinktur, Magen- und Darmmittel etc.)
Bitte denkt an den unverzichtbaren Sonnenschutz.

Gibt es Kleiderregeln?? Na ja, eigentlich nicht. Allen sollte bewusst sein, dass bei den Malinké die Schamzone von den Knien bis zum Bauch reicht. Je nach Reisezeit variiert das Klima. Im Winter wird es tatsächlich abends kühl mit ca. 15 Grad, so dass ein leichter Schlafsack, ein Pullover, langärmlige Kleidung, festes Schuhwerk und eine Kopfbedeckung sinnvoll sind. Zu allen Zeiten ist es tagsüber hochsommerlich warm und die Sonne steht sehr hoch, deshalb ist gerade für Ausflüge eine Kopfbedeckung wichtig.
Wer Aufnahmegeräte mitnimmt, sollte auch an die entsprechenden Medien (Kassetten, Minidisc etc.) denken. Außerdem an Batterien oder besser Akkus. Laden kannst Du sie am Generator (in Mansa Camios Hof) oder Du machst Dich unabhängig durch ein mitgebrachtes Solarmodul. Grundsätzlich ist auch Filmen möglich.

 

Geistige Haltung
Deine innere Haltung beeinflusst Dein Erleben.

Dieser Satz ist eines der wichtigsten Dinge, die wir dir mitgeben können.

Die Reise nach Baro kann für dich sehr anregend und spannend werden. Sie führt dich aber auch in eines der ärmsten Ländern der Erde. Du bist Gast in einem westafrikanischen Dorf der Malinké und teilst weitgehend deren Lebensstil. Du wirst unweigerlich auch Armut und bisweilen Elend begegnen, die es in Baro zwar weniger als in anderen Dörfern und Städten dort gibt, die aber zweifellos vorhanden ist. Es gilt, den Blick davor nicht zu verschließen aber andererseits auch nicht mit “Weltrettungsreflexen” zu reagieren. Wer seine Aufmerksamkeit in erster Linie auf die Aspekte der Armut lenkt, dem entgeht meist der Reichtum an Kultur und die große Lebensfreude, die diese Menschen haben. Es ist keine heile Welt, die du vorfindest, aber es ist eine im Wandel. Aus ihrer Tradition heraus entwickelt sie sich weiter, freilich oft unter anderen Voraussetzungen, als wir sie kennen. Entsprechend gibt es viele Unterschiede in den Kulturen, die wir finden können. Es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten. Auch das ist der Betrachtung wert, weil viele der gesellschaftlichen Strukturen, trotz aller kulturellen Unterschiede, auch bei uns erkennbar sind. Vor allem wenn wir unsere bäuerliche Gesellschaft vor etwa 100 Jahren betrachten. Es gilt, denn Menschen mit Respekt zu begegnen und gelassen auf Situationen zu reagieren, in denen manches anders läuft als wir es gewohnt sind.

Am meisten profitierst Du von diesem Ausflug in eine andere Kultur, indem Du Dich schon vorher über Land und Leute informierst und dafür sorgst, dass Du Dich auch mit den Menschen verständigen kannst.
Das geht zum einem mit Material wie Filmen, Büchern und Musik von und über die Malinké und Westafrika im allgemeinen. Wir empfehlen euch zur Einstimmung auf die Reise z.B. Literatur wie „Einer aus Kouroussa“ von Camara Laye oder Ulli Sterrs Diplomarbeit „Trommelrhythmen der Malinké in Baro und ihr gesellschaftlicher Kontext“.
Die offizielle Amtssprache ist Französisch. Wer kein Französisch kann, dem empfehlen wir „Französisch für Afrikareisende“ aus der Reihe Kauderwelsch (leider nur noch aus zweiter Hand zu bekommen). Hier könnt Ihr auf 99 Seiten im A6-Format alles Notwendige in sehr kurzer Zeit lernen.
Es gibt in Baro aber auch einige, die nicht in der Schule waren und deshalb schlecht Französisch sprechen. Insbesondere die Älteren und Frauen sprechen vor allem Malinké. Auch für die Sprache der Malinké gibt es (zum Teil umständliche) Lehrbücher und effektive Websites. Ein wichtiger Aspekt der Vorbereitung ist der persönliche Kontakt zu uns und auch zu ehemaligen Workshopteilnehmern.

 

Wir zitieren Mansa Camio zu dem Thema:

Sei herzlich willkommen! Ich freue mich, Dich als unseren Gast begrüßen zu dürfen.

Du kommst, um unsere Trommelmusik zu lernen, unsere Rhythmen zu verstehen und sie zu spielen. Doch was wir Dir geben können, ist viel ganzheitlicher. Wir laden Dich ein, mit unserer Kultur und Gesellschaft in Kontakt zu kommen. Wir sind reich an Natur, Freude, lachenden Menschen und vielfältigen Beziehungen (auch zu den Ahnen und Geistern), die alle ihren Ausdruck in der Musik finden. Bei uns ist das Tanzen, Trommeln und Singen ein ganz großer Aspekt unseres Gemeinschaftslebens. Wenn Du etwas Wichtiges lernst in Deinem Leben, ist es bedeutungsvoll, auch die Hintergründe und Zusammenhänge zu erhellen. So wirst Du schnell und gut verinnerlichen, was zu lernen ist.
Wenn Du dann wieder nach Hause fährst, wirst Du natürlich die Musik mitnehmen, Patterns, die Du gelernt hast. Doch zusätzlich wirst Du unvergessliche Eindrücke im Gepäck haben, über die Menschen in Baro und wie sie dort am Oberlauf des Nigers leben, arbeiten und feiern

Falls Ihr wissen wollt, welche Haltung und welche Benimm-Regeln euer Aufenthalt in Baro erfordert, möchte ich euch gerne antworten. Zunächst ist es das Wichtigste, ruhige, besonnene Höflichkeit zu zeigen, die alten Männer und Frauen zu respektieren und Achtung vor unserer Kultur zu zeigen. Ich lade Dich ein, insbesondere an unseren Festen teilzunehmen und Dich einzulassen. Doch es gibt einige Einschränkungen, denn manche Rituale sind etwas geheim. Zum Beispiel sind in der Nacht des Konden nur die jungen Männer auf der Straße und alle Frauen bleiben zu Hause. Aber es gibt auch Situationen, wie zum Beispiel „Der Tanz der ehrwürdigen Damen“, an denen die Männer nicht teilnehmen. Also es gibt gewisse Rituale, an denen die Männer bzw. die Frauen nicht teilnehmen können. Das ist so das Ideelle.

Guinea ist ein armes Land an materiellen Dingen. Falls Du Beziehungen zu medizinischen Gütern, Medikamenten oder Verbandsmaterial hast, kann unser Arzt im Dorf das sehr gut brauchen. Und auch der Direktor der Schule freut sich über Hefte und Stifte für die Schüler. Das hilft uns sehr.